Herbstlied - von Ludwig Tieck (1799)

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Идолы поколения: герои и личности известных людей
Ludwig Tieck: Herbstlied Feldeinwärts flog ein Vögelein Und sang im muntern Sonnenschein Mit süßen wunderbaren Ton: Ade! ich fliege nun davon, Weit, weit, Reis’ ich noch heut. Ich horchte auf den Feldgesang, Mir ward so wohl und doch so bang, Mit frohem Schmerz, mit trüber Lust Stieg wechselnd bald und sank die Brust, Herz, Herz, Brichst du vor Wonn’ oder Schmerz? Doch als ich Blätter fallen sah, Da sagt’ ich: ach! der Herbst ist da, Der Sommergast, die Schwalbe zieht, Vielleicht so Lieb’ und Sehnsucht flieht Weit, weit, Rasch mit der Zeit. Doch rückwärts kam der Sonnenschein, Dicht zu mir drauf das Vögelein, Es sah mein thränend Angesicht Und sang: Die Liebe wintert nicht, Nein! nein! Ist und bleibt Frühlingsschein! Illustration: Johann Grün Johann Ludwig Tieck (meistens nur: Ludwig Tieck) wurde am 31. Mai 1773 in Berlin geboren. Bereits als Schüler verfasste er erste Gedichte. Ab 1792 studierte er Geschichte, Philologie, Alte und Neue Literatur in Halle, Göttingen und Erlangen (gemeinsam mit Wilhelm Heinrich Wackenroder, mit dem er freundschaftlich eng verbunden war). 1794 brach er das Studium ab, um Jura zu studieren - doch auch diesen Studiengang beendete er vorzeitig. 1797 lernte er Friedrich Schlegel kennen und wenig später freundete er sich auch mit Novalis, Clemens Brentano, Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling an. Auch Goethe und...

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